Während andere Abteilungen in Modehäusern oft klar definiert und zielgruppenspezifisch sind – wie die DOB Premium, HAKA oder Young Fashion – steht die Bodywear-Abteilung vor einer ganz anderen Herausforderung. Sie muss auf 150 bis 700 Quadratmetern eine Vielfalt von Zielgruppen abdecken, die so breit gefächert ist wie die Modewelt selbst. Vom jungen Fashion-Liebhaber über den klassischen Business-Kunden bis hin zu denen, die auf Komfort und Funktionalität Wert legen – hier trifft alles aufeinander. Und genau deshalb ist eine durchdachte, professionelle Flächenbewirtschaftung in Bodywear-Abteilungen keine Option, sondern ein absolutes Muss.

Frey, Cham (Bel Etage)
Ein Balanceakt zwischen Vielfalt und Struktur
Die Bodywear-Abteilung ist in einem Modehaus einzigartig. Anders als bei HAKA oder DOB Premium, wo die Zielgruppe oft klar umrissen ist, müssen Bodywear-Abteilungen eine Vielzahl von Bedürfnissen bedienen – und das auf verhältnismäßig begrenztem Raum. Hier ist alles gefragt: Alltagswäsche, Dessous, Sport-BHs, Nachtwäsche und funktionale Shapewear - Damen sowie Herren. Und jeder dieser Bereiche hat seine eigene Zielgruppe und unterschiedliche Erwartungen.
Ohne eine gezielte Flächenbewirtschaftung kann diese Vielfalt schnell zu einem chaotischen Durcheinander werden. Kunden, die eine klare Struktur gewohnt sind, verlieren hier leicht den Überblick, was unweigerlich zu Frustration führt. Im schlimmsten Fall verlassen sie die Abteilung ohne Kauf – und das nicht, weil sie nichts gefunden haben, sondern weil sie in der Vielfalt der Produkte orientierungslos waren.
Das richtige Sortiment, die richtige Fläche – der Schlüssel zum Erfolg
Ein weiterer wichtiger Aspekt, der oft unterschätzt wird, ist die Sortimentssteuerung. Es reicht nicht aus, einfach „etwas für jeden“ anzubieten. Die Kunst liegt darin, das Sortiment so auf die Fläche zu bringen, dass jede Zielgruppe sich angesprochen fühlt und intuitiv den Bereich findet, der ihren Bedürfnissen entspricht.
Ohne professionelle Flächenbewirtschaftung kann es passieren, dass diese Produkte wahllos verteilt sind. Und dann entsteht das Risiko: zu viele Artikel für eine Zielgruppe, zu wenig für die andere – oder noch schlimmer, eine unklare Zuordnung, die am Ende niemanden anspricht.
Risiken, wenn man es falsch macht
Bodywear ist ein komplexes Produktfeld, das weitaus mehr Feinjustierung benötigt als andere Abteilungen. Kunden, die sich in einer unübersichtlichen Abteilung nicht zurechtfinden, verlassen das Geschäft ohne Kauf. Statistiken zeigen, dass 67% der Kunden einen Kauf abbrechen, wenn sie Schwierigkeiten haben, die gesuchten Produkte zu finden. Hier kann eine prachtvoll gestaltete Fläche zwar die lokale Zeitung erfreuen, doch ohne die richtige Beratung und Warenplatzierung wird die Kundin wahrscheinlich wieder gehen – und mit ihr der Umsatz.
Ohne ein gutes Warenmanagement können schnell Bestandsprobleme entstehen. Artikel, die gut laufen, sind plötzlich nicht verfügbar, während andere sich stapeln und zum Ladenhüter werden. Besonders in Bodywear, wo unzählige Größen und Passformen eine zentrale Rolle spielen, kann das schnell zum Problem werden. Ein schlecht gemanagtes NOS-System (Never-Out-of-Stock) führt dazu, dass Topseller nicht nachgeliefert werden, und schon verpuffen wertvolle Verkaufsmöglichkeiten.
Erfolgsfaktoren für eine effektive Flächenbewirtschaftung
Um die Herausforderungen zu meistern und den Erfolg Ihrer Bodywear-Abteilung zu steigern, sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:
Zielgruppenorientierte Flächenaufteilung: Segmentieren Sie Ihre Verkaufsfläche nach Zielgruppen und Produktkategorien. Dadurch wird es für die Kunden einfacher, das Gewünschte zu finden. Ein klar strukturiertes Layout führt oft zu einer Umsatzsteigerung von bis zu 30%. Lese Sie hier mehr.
Effizientes Bestandsmanagement: Implementieren Sie ein effektives NOS-System (Never Out of Stock), um sicherzustellen, dass gefragte Produkte jederzeit verfügbar sind. Achten Sie auf die LUG, aber vermeiden Sie zu motiviert zu werden und LUGs der Modeabteilungen in der Bodywear widerzuspiegeln. Umsatz, Ertrag und LUG müssen sich abstimmen.
Schulung des Personals: Investieren Sie in regelmäßige Schulungen, damit Ihr Team über die neuesten Trends, Produkte und Beratungstechniken informiert ist. Geschultes Personal kann den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Einkaufserlebnis ausmachen. Starten Sie noch gleich mit einem Bodywear Kompetenztraining!
Richtiger Einkauf mit unternehmerischem Weitblick: Der/Die Einkäufer*in spielt eine entscheidende Rolle in der Flächenbewirtschaftung. Er/Sie muss ein Gespür für Markttrends und das Kaufverhalten der Kunden haben und gleichzeitig ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Risiko finden. Zu konservativ einzukaufen kann dazu führen, dass die neuesten Trends nicht rechtzeitig ins Sortiment gelangen. Auf der anderen Seite kann ein zu risikobehafteter Einkauf bedeuten, dass nicht verkäufliche Artikel den Platz blockieren. Ein/e erfolgreiche*r Einkäufer*in hat die Fähigkeit, die Bedürfnisse der Kunden zu antizipieren und die richtige Balance zu finden, um das Sortiment optimal auf die Zielgruppen abzustimmen. Ein guter Geschmack ist das Eine, aber ohne Verhandlungs- und Zahlengeschick, bleibt der Erfolg nicht langanhaltend.
Setzen Sie auf eine durchdachte Flächenbewirtschaftung und geschultes Personal, um Ihre Bodywear-Abteilung optimal auf die Bedürfnisse Ihrer Kunden auszurichten. So wird Ihre Bodywear-Abteilung nicht nur ein Verkaufsbereich, sondern ein Anziehungspunkt, an dem sich Kunden wohlfühlen und gerne wiederkommen.